Über die Schirn

Eine kleine Historie über Bistro Schirn

Das Schirn hauseSchirnen und Scharren hießen die überwiegend auf den Marktplätzen eingerichteten Verkaufsstände der Bäcker, Metzger, Schuhmacher, usw.
Meist etwas abseits stand die steinerne Fischbank. Erste Nachrichten in Grünberg über Brot- und Fleischbänke finden sich 1293 bzw. 1303.

Sie wurden nach einem festen Plan von den Kaufleuten gegen Gebühr benutzt. Fürstliche Beamten wachten über Maß und Gewicht, setzten die Preise für Fleisch und Brot fest, ein Ratsmitglied war Fleischbeseher.

Es ist gut nachzuvollziehen, dass sich die Stände ursprünglich an der Ecke Marktgasse-Alsfelder Straße drängten und – wie auch in anderen hessischen Städten vom Landgrafen verfügt – zur Bereinigung des Marktplatzes die Bänke abgebrochen und in größere Gebäude verlegt wurden. Ein solches Kaufhaus mit einer Metzger-Schirn ist dann auch 1451 am Markt erwähnt und vor allem später die Schirn an eben dieser Stelle, im Besitz des Landgrafen.

Als dann Philipp der Großmütige am 10. Januar 1530 sein Haus auf ihre Bitte hin den Grünbergern als Rathaus schenkte, durfte nur das Obergeschoß als Ratsstube genutzt werden, die Bäcker und Metzger behielten im Erdgeschoß ihre Bänke und blieben dem Landgrafen weiterhin zinspflichtig.

Nachdem die Stadt 1706 dieses Haus, ihr “altes Rathaus”, in Privathände veräußert hatte, hieß es immer noch “die Schirn” oder wurde Weinhaus genannt. Spätestens mit seinem Abbruch um 1830 gingen Namen und zum Teil wohl auch die Funktion auf das Nachbarhaus, Marktgasse 1 über. Die heutige “Schirn” ist ein Fachwerkbau aus der Zeit vor 1550. Allerdings hat es laut Inschrift über dem Eingang 1738 einen tiefgreifenden Umbau erfahren unter Verwendung alter Teile. Vor allem hatte man eine neue Fassade vorgesetzt; später erhielt es einen Verputz und wurde damit unansehnlich.

Interaktiv 360° Rundgang

Durch Freilegung des Fachwerks ist es 1972 gelungen, aus dem unscheinbaren Anwesen ein viel beachtetes Schmuckstück der Marktgasse zu machen. 1976 wurde in detaillierter Kleinarbeit das Haus für eine moderne gastronomische Nutzung weiterentwickelt. Letzte Renovierung von 2008 bis 2013.

Schirn

Eine kleine Historie über Grünberg

Ältestes Zeugnis für landgräflichen Besitz in der Nordostecke der fränkischen Wetterau ist die im Jahr 1186 von Landgraf Ludwig III erbaute Burg Grünberg. Als Grenzbefestigung gegenüber dem nahen Mainzer Gebiet mit ihrer günstigen Lage an der alten Handelsstraße “durch die kurzen Hessen”, von Frankfurt nach Leipzig, erfüllte sie durch ihren Standort demnach militärische und wirtschaftliche Aufgaben.

Schon nach kurzer Zeit bildete sich ein Burgenbezirk, der sich durch Ansiedlungen erweiterte. Im Jahre 1222 wird Grünberg zum ersten Mal urkundlich als Stadt erwähnt.

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